Ernährung

Ein paar Gedanken zur Ernährung:

 

Die Ernährung unserer Hunde ist heute fast schon zu einer Wissenschaft geworden. Fragt man 10 verschieden Leute zu diesem Thema bekommt man 10 unterschiedliche Meinungen hierzu. Nicht alles ist für jeden Hund, aber auch nicht für jeden Besitzer, geeignet.

Wichtig ist, unserer Meinung nach, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln was man seinem Hund gibt. Wenn man weiß was man tut und vor allem auch aus welchem Grund, dann kann man es richtig machen. Das gilt natürlich nicht nur für die Ernährung!

Gerade beim Dalmatiner sollte man wegen des rassebedingten Harnstoffwechsels wissen was man seinem Tier füttert.

Dabei ist es unwesentlich ob man hochwertiges Nass- oder Trockenfutter füttert oder die Rohfütterung vorzieht.

Wir selbst haben uns für letztere entschieden, weil es für uns wichtig war selbst zu 100% zu entscheiden was unsere Hunde im Napf haben.

Aber deswegen sind andere Fütterungen nicht besser oder schlechter.

Letztendlich sollte sich jeder Hundehalter für das Futter entscheiden welches am besten zum Hund passt!

Wir zeigen im Folgenden auf, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Futterarten haben und was man aus unserer Sicht beachten sollte. Von der Rohfütterung abgesehen, ist es wichtig auf die Deklaration des Futters zu achten.

Was ganz vorne steht ist am meisten im Futter enthalten. Gute Futtermittelhersteller deklarieren ihre Zutaten mit Prozentangaben und listen genau auf was enthalten ist.

 


Nassfutter

Ein gutes Nassfutter enthält an erster Stelle erst einmal Fleisch, am besten Muskelfleisch. Danach folgen Zutaten wie Kartoffeln, Pseudogetreide oder Getreide. Hier entscheiden menschliche Vorlieben ob man auf Getreide verzichten möchte oder nicht. In geringen Mengen spricht unserer Meinung nach nichts gegen Getreide als Inhaltsstoff. Weiterhin enthalten sind verschiedene Gemüse oder auch Obst. Darüber hinaus sollten Eierschalenpulver oder Algenkalk (für den Ausgleich des Calcium/Phosphorverhältnisses) und hochwertige Öl(-e) enthalten sein. Kräuter dürfen gerne Bestandteil des Futters sein, sind aber kein muss.

Bei Deklarationen die lauten "tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse" würde ich vom Futter abraten. Bei diesem Futter kann man davon ausgehen, dass minderwertige Schlachtabfälle, wie Klauen, Füße, Federn etc. enthalten sind. Bei pflanzlichen Nebenerzeugnissen handelt es sich oft um Abfälle aus der Fütterung von Kühen und Schweinen. Oft werden diesem Futter viele künstliche Zusatzstoffe wie Vitamine und Mineralien zugesetzt um den Nährstoffgehalt der minderwertigen Komponenten auszugleichen.

Wichtig! Für die Fütterung des Dalmatiners ist darauf zu achten, dass das Futter tatsächlich in erster Linie Muskelfleisch und weniger Innereien enthält. Innereien sind sehr purinhaltig und sollten in der Fütterung des Dalmatiners nur in Maßen vorkommen. Es gibt inzwischen aber schon viele gute Hersteller, die dies in der Zusammensetzung ihres Futters mitberücksichtigen.

Vorteile

  • Dose auf, Futter fertig
  • ausgewogene Zusammensetzung (bei hochwertigem Futter)
  • unterschiedliche Sorten
  • gute Alternative für unterwegs

Nachteile

  • relativ teuer
  • viel Müll (Dose)
  • nimmt viel Platz weg
  • oft zu viel Innereien enthalten


Trockenfutter

Auch hier gilt in erster Linie das Gleiche wie beim Nassfutter. Wichtig ist darauf zu achten, dass Fleisch (in diesem Fall Fleischmehl) an erster Stelle steht. Stehen tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse an erster Stelle ist von dem Futter abzuraten. Ansonsten darf das Futter die gleichen Zutaten enthalten wie das oben beschriebene Nassfutter.

Generell gibt es vier unterschiedliche Arten Trockenfutter:

1) Das "normale" (extrudierte) Trockenfutter

2) Das gebackene Trockenfutter

3) das halb-feuchte Trockenfutter

4) Das kalt gepresste Trockenfutter.

 

Generell können die Temperaturen in den ersten drei Verfahren bei der Herstellung sehr hoch werden, was dazu führt, dass viele Vitamine zerstört werden. Oft müssen diese deswegen künstlich hinzu gesetzt werden. Bei kaltgepresstem Trockenfutter wird der Vitaminverlust durch die schonendere Herstellung begrenzt. Getreide oder Kartoffeln müssen im Futter enthalten sein, weil es sonst nicht in seine Krokettenform gepresst werden kann. Das Futter hat einen sehr niedrigen Feuchtigkeitsgehalt, weshalb es zwingend erforderlich ist darauf zu achten, dass der Hund genügend trinkt.

Wichtig! Gerade der Dalmatiner sollte bei der ausschließlichen Fütterung von Trockenfutter ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, um der Bildung von Harngrieß entgegen zu wirken. Manche Hunde trinken nicht gerne von sich aus. Hier kann es helfen das Futter in Wasser oder Ziegenmilch einzuweichen.

Vorteile

  • platzsparend
  • gute Haltbarkeit
  • hohe Energiedichte
  • gut geeignet für unterwegs

Nachteile

  • hoher Vitaminverlust bei der Herstellung
  • Hund kann etvl. zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen
  • kann zu viele Innereien enthalten


Rohfütterung

Bei der Rohfütterung hat man die Karten, bzw. den Kochlöffel, selbst in der Hand. Der große Vorteil ist, dass man selbst entscheiden kann was in den Hundenapf kommt. Man hat heute eine riesengroße Auswahl an unterschiedlichen Fleischsorten (Rind, Geflügel, Wild, Pferd, Lamm etc.) und Arten (gewolft, gewürfelt, am Stück, mit Knochen etc.). (Schweinefleisch darf roh nicht verfüttert werden.) Auch Milchprodukte wie Quark, Joghurt, Hüttenkäse, etc. werden von vielen Hunden gerne gefressen und dürfen, sofern sie gut vertragen werden, gerne verfüttert werden.

Es findet sich für jeden Hund in jedem Alter das passende Futter. Man sollte allerdings schon wissen was man tut um ein ausgewogenenes Verhältnis von Fleisch, Knochen, Innereien, Fett, Getreide (oder auch nicht), Gemüse und Zusatzstoffen wie Eierschalenmehl oder Algenkalk und Ölen zu füttern. Gerade in der Wachstumsphase des Hundes ist dies enorm wichtig.

Aber all das ist kein Hexenwerk und wenn man es einmal verstanden hat bietet einem diese Art der Fütterung enorm viele Vorteile, mal davon abgesehen, dass der Hund es lieben wird!

Gerade für Hunde die nicht alles vertragen bietet die Rohfütterung eine große Auswahl an Variation.

Wichtig! Für den Dalmatiner bietet die Rohfütterung einem die Möglichkeit den Puringehalt des Futters selbst zu kontrollieren. Es sollte darauf geachtet werden, dass Innereien nicht komplett vermieden, aber nur zu einem geringen Bestandteil im Futter enthalten sind. Darüber hinaus enthalten auch die unterschiedlichen Fleischarten der verschiedenen Tiere unterschiedlich viel Purin. So enthält Haut (egal von welchem Tier) relativ viel Purin im Gegensatz zu Muskelfleisch mit einem relativ niedrigen Puringehalt.

Eine detaillierte Purintabelle zur Orientierung findet sich z.B. hier.

Vorteile

  • vielfältig
  • für jeden Hund in jedem Alter geeignet
  • für Allergiker
  • gute Kontrolle des Puringehaltes
  • Futter an jede Lebenssituation anpassbar

Nachteile

  • Kühltruhe oder mind. Fach notwendig
  • Planung notwendig
  • nur bedingt für unterwegs geeignet


Fazit

Die Fütterungsarten sind vielfältig und bieten jedem die Möglichkeit das für den Hund optimale Futter zu finden.

Wie schon erwähnt haben wir uns dafür entschieden unsere Hunde roh zu füttern und können diese Art der Fütterung auch nur jedem ans Herz legen!

Trotzdem gibt es auch bei uns Situationen in denen wir auf Feucht- oder Trockenfutter zurück greifen, z.B. im Urlaub wenn kein Kühlschrank in der Nähe ist oder auf längeren Wanderungen.

Unsere Welpen werden zum größten Teil roh gefüttert. Sie lernen aber zur Gewöhnung ebenfalls hochwertiges Feucht- und Trockenfutter kennen und bekommen ein kleines Paket dieses Futters auch mit in ihr neues zu Hause.